Das Leben ist schon vielseiteig…
vor allem im Speisewagen der DB von Berlin nach Frankfurt.
Oh Mann, mal wieder ein total verrücktes Timing.
Eigentlich wollte ich heute nur schnell nach Hause und ab ins Handballtraining, denn Samstag steht ein wichtiges Spiel an. Dann haben diese Vulkanier auf Island zugeschlagen.
Die Isländer an sich sind ja derzeit auch nicht gerade mit Glück beschlagen. Letztes Jahr der totale Zusammenbruch ihrer Wirtschaft und damit der kompletten isländischen Infrastruktur und nun der Vulkanausbruch.
Wenn man es positiv sehen möchte, könnte man ja sagen, dass das die Rache der Isländer an den Managern ist (gerne auch mal von deutschen Comedians als „Bussines-Kasper“ verhonepiepelt), die ihre Wirtschaft ruiniert haben. Halb Europa ist flugtechnisch lahmgelegt und bewegungsunfähig.
Mal ehrlich, ist doch ne schöne Theorie, die den Flugausfallstress in einem besseren Licht dastehen lässt?!
Hey, der Tag hat schon komisch begonnen. Im Frühstücksfernsehen heute Morgen auf ZDF wurde ein „Klimaexperte“ gefragt, ob denn die Aschewolke Auswirkungen auf das Klima haben könnte. Er antwortete so ungefähr, dass die klimatischen Auswirkungen auf das Klima vorhersehbar seien. Die Moderatorin war sichtlich irritiert und hat dann eine ganz andere Frage gestellt. Schon an diesem Punkt sollte ich eigentlich gemerkt haben, dass das Thema Flugasche noch länger eins bleiben würde.
Während dann die gute Germanwings meinen Flug noch bis kurz vor Mittag als „planmäßig“ kennzeichnete, schrieb die Infoseite der Berliner flughäfen schon davon, dass die Luftsicherung alle Starts und Landungen bei den Berliner Flughäfen bis 20 Uhr gesperrt habe. Irritiert? Ja, ich auch!
Aber, es wird noch besser.
Als guter Fliuggast habe ich den Service des Web Check-Inn bereits genutzt und kann somit nicht mehr kostenfrei umbuchen. Da bin ich ja mal gespannt, wie das noch weiter geht.
Richtig lustig ist aber mal wieder die Zugfahrt. Diesmal im Speisewagen des ICE. Natürlich ist alles voll besetzt, selbst in den Gängen Chaos und im Bordrestaurant alles voll. Mit einer stoischen Ruhe schafft es der Kellner zu bedienen und gibt in bester Berliner Manier und Dialekt Antworten, die mehr als Filmreif sind.
Gast: „Der Ostkuchen, den Sie im Angebot haben, ist das gemischtes Obst?“
Kellner: „Ja, Appel mit Streusel!“
Am Nebentisch macht ein ziemlich seltsamer Typ (so stelle ich mir einen Honorarkonsul in nem schlechten Film vor) stetige Offerten seiner unbekannten Frau ihm gegenüber. Das Gespräch entwickelt sich sehr seltsam, inklusive einer Beschreibung, warum die Flüge ausfallen, die mehr an Jules Verne erinnert als an Tatsachenwissen. Ich bin kurz davor einzuhaken, denke dann aber doch, dass mich das nichts angeht.
Die Geschichten des Herren könnten auch der Feder von Kal May entsprungen sein.
Und es ist wieder mal richtig:
Trau keinem, der weiße Slipper trägt.
Nun sind es planmäßig noch 2 Stunden bis Frankfurt, ich bin gespannt, was noch so alles passiert….